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Aufnahmetechniken

Aufnahmetechniken

Wie ich arbeite

Der Weg zum perfekten Foto

Motivbewertung

Als Fotograf nehme ich Orte intensiver wahr, als ich das ohne Kamera tun würde. Das beginnt mit der Planung. In dieser Phase versuche ich den Ort zu verstehen und raus zu finden, welche Art Aufnahme für diesen Ort passend ist und wie weit ich mich zu Gunsten der Ästhetik von der Realität entfernen möchte.

Jede Aufnahme erzeugt beim Betrachter eine bestimmte Wahrnehmung und Assoziation. Dies kann Ruhe, Entspannung, aber auch Hektik, Stress, Dramatik, Freude, Trauer oder jede andere Empfindung sein. Motiv, Lichtstimmung, Wetterlage und Aufnahmetechnik verstärken gezielt gewünschte Assoziationen. Die erste Frage, die ich mir als Fotograf stelle ist, welche Stimmung möchte ich mit der Aufnahme eines Motivs erreichen.

Planung

Durch meine Fotografie möchte ich dem Betrachter die Schönheit von Orten und Situationen nahe bringen. Die entscheidende Rolle für jede Aufnahme spielt die Lichtstimmung. Ich konzentriere mich auf das Einfangen besonderer Lichtstimmungen. Kleinste Unterschiede bei der Aufnahme und Nachbearbeitung machen hierbei einen großen Unterschied im Ergebnis. Orte und Gebäude benötigen besondere Stimmungen, um den Betrachter in den Bann zu ziehen. Kommt das Motiv bei Tageslicht oder in der goldenen oder blauen Stunde am besten zur Geltung? Auch die Wetterlage, Jahreszeit, Zugangsmöglichkeiten oder Besucherfrequenz können entscheidende Faktoren sein. Auf Basis dieser Überlegungen bestimme ich ein Zeitfenster, dass mir eine hohe Wahrscheinlichkeit bietet, die gewünschten Bedingungen anzutreffen.

Bei Kompositionen, die Himmelsereignisse einschließen, gibt es häufig nur einen Tag im Jahr, wo alles perfekt passt. Bei seltenen Ereignissen wie beispielsweise einer Mondfinsternis erfolgt die Planung auch umgekehrt. Weiß man zu welcher Zeit der Mond auf welcher Höhe steht muss ein geeignetes Motiv gefunden werden, das aus einer möglichst großen Entfernung im richtigen Winkel fotografiert werden kann.

Dank Apps wie Photo Pills oder The Photographers Ephemeris ist es leicht zu bestimmen, wann ein Objekt im richtigen Winkel mit dem gewünschten Sonnenstand angestrahlt wird, so dass diese Berechnungen meist das Zeitfenster für eine Aufnahme vorgeben.

Ausführung

Vor der Ausführung muss ich entscheiden, welche Aufnahmetechnik ich anwenden möchte und welche Ausrüstung ich hierzu benötigt wird. Es gilt eine der wichtigsten Fotografenregeln zu beherzigen: "Sei rechtzeitig vor Ort!". Das bestimmen der besten Komposition, Aufbau und Einstellungen brauchen Zeit.

Besonderes Interesse habe ich am Zusammenspiel zwischen natürlichem und künstlichem Licht. Gerne arbeite ich hier mit Langzeitbelichtungen aber auch mit Mehrfachbelichtungen und verschiedenen Filtern. Panoramaaufnahmen erstelle ich mit einem Nodalpunkt-Aufbau.

Die Zeit als vierte Dimension

Es gibt verschiedene Möglichkeiten einem Bild die Zeit als vierte Dimension zu geben. Klassisch wird Zeit als Bewegungsunschärfe durch Nachführung oder durch Langzeitbelichtung eingefangen.

Bei meiner Arbeit nutze ich gerne eine spezielle Technik, die seltener anzutreffen ist, ich nenne sie "Fusion of Moments". Ähnlich einer HDR Aufnahme werden hierbei mehrere Aufnahmen der gleichen Szene gemacht, diese Aufnahmen können sich über mehrere Stunden erstrecken. In der Nachbearbeitung wird für jeden Bereich die perfekte Lichtstimmung ausgewählt und diese Momente werden zu einem Gesamtbild zusammengefügt. Die Fusion beschränkt sich nicht wie bei einer HDR Belichtungsreihe auf die Dynamik, es werden vielmehr reale Szenen zusammengefügt, die lokalen Kontraste bleiben erhalten, der HDR Effekt wird vermieden. Durch die Verdichtung von Zeit entstehen einzigartige Aufnahmen, die auf Grund technischer Limitierungen und punktueller Lichtstimmungen als Einzelbelichtung nicht möglich wären. Man kann es als eine Art Hybrid-Technik aus Langzeitbelichtung und HDR verstehen, deren Ergebnis nicht algorithmisch herbeigeführt werden kann sondern einen komplett manuellen Workflow erfordert. Nicht selten dauern Aufnahmen und Nachbearbeitung jeweils mehrere Stunden.

Nachbearbeitung

Die Kamera sieht Dinge, die dem menschlichen Auge verborgen bleiben. Es ist beeindruckend, welche Dynamik moderne Kameras einfangen können. Hier haben sich in den letzte Jahren völlig neue Möglichkeiten im Bereich Aufnahme und Nachbearbeitung aufgetan. Die Nachbearbeitung ist elementarer Bestandteil meiner Arbeit. Sie erfolgt in zwei Schritten. Im Raw-Converter nehme ich die Grundeinstellungen vor, die auf Rohdaten erfolgen sollten wie Objektivkorrekturen, Weißabgleich, Belichtungsausgleich, Color Grading, Kontrastanpassungen, etc. Die weitere Nachbearbeitung erfolgt in Photoshop. Photoshop bietet Bearbeitungsmöglichkeiten, die in keinem Raw-Entwickler möglich sind.

Fotografie ist die Kunst

Außergewöhnliches an

gewöhnlichen Orten zu finden

Ich hoffe ich konnte einen Einblick in meine Arbeit geben und bedanke mich für das Lesen.